Mittwoch, 4. Januar 2012

Venedig

Nach einem ausgiebigen Hotelfrühstück starten wir gegen 10 Uhr in den letzten Tag unserer Reise. Obwohl wir ja am Vorabend schon extra die Parksituation ausgekundschaftet haben, kommt es am nächsten Tag natürlich alles doch wieder  ganz anders. Parkhaus in der Stadt voll, deshalb sind wir doch wieder gezwungen, außerhalb zu parken (quasi ein Schnäppchen mit 4Euro pro Stunde...) und lassen uns von dort mit der Schiffslinie 2 auf dem Gran Canal direkt zum Markusplatz kutschieren.



der Campanile und die Basilica di San Marco auf dem gleichnamigen Platz


Die Seufzerbrücke -oftmals der letzte
Eindruck von Freiheit für Straftäter



Auf der Fahrt kommen wir am sagenumwobenen Ca d'Oro -dem goldenen Haus- vorbei (so spektakulär wie golden, nämlich gar nicht!) und schlendern im tristen Grau an der Riva degli Schiavoni (Slawenunfer) entlang, zur Seufzerbrücke. Sie verbindet den Dogenpalast mit dem Gefängnis und hat ihren Namen aufgrund der vielen Gefangenen erhalten, die auf dem Weg ins Gefängnis ein letztes Mal mit einem Seufzen von der Brücke in die Freiheit blicken konnten.



 




Der Dogenpalast














Rialtobrücke


Wir gehen weiter durch die kleinen verwinkelten Gassen der Stadt zur Rialtobrücke, die am Vorabend ohne Tageslicht auch noch eine bessere Figur abgegeben hat.







Zumindest haben wir auf dieser Reise jetzt mit der Ponte Vecchio und der Rialtobrücke schon zwei von drei bewohnten und/oder bebauten Brücken gesehen (die dritte steht in Erfurt, es wird also vorerst auch bei den beiden bleiben ^^)



Blick von der Brücke













Piazza San Marco
Wie bei allen Gebäuden hier, setzen Wasser und permanente Feuchtigkeit den Fassaden extrem zu.


schmuck- und glanzlose Fassaden
Das extreme Klima macht den
Gebäuden schwer zu schaffen 



glanzvoll dagegen
sind Kunst und Kultur


               


Zum Abschluss genehmigen wir uns noch eine Pizzaschnitte to go und dann geht's zu Fuß zurück zum Parkhaus auf dem Festland.



Ob es am grauen, wolkenverhangenen Himmel liegt, oder uns das bevorstehende Ende eines tollen Urlaubs etwas auf's Gemüt schlägt, vermutlich beides ein bisschen, aber Venedig konnte uns dann leider nicht mehr so wirklich überzeugen.
So fällt dafür der Abschied nicht ganz so schwer :)





10 Tage, 5 Städte, 2518km

Dienstag, 3. Januar 2012

Arrivederci Roma!

Nach einer quasi vollkommen schlaflosen Nacht, weil der Regen so gar kein Erbarmen mit uns haben will und lautstark und unaufhörlich an das Zeltdach prasselt, heißt es heute im wahrsten Sinne des Wortes Zelte abreissen und auf zu neuen Ufern nach Venedig. Aber vorher steht noch ein Besuch der Katakomben von San Callisto nahe der Via Appia auf unserer to-see-Liste. Die Führung durch das rund 20km weitläufige alte Grabkammersystem fällt zwar recht kurz aus, ist aber trotzdem wirklich interessant und spannend. Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle zeigt sich die antike Via Appia wenig schmuckvoll, dafür aber umso lauter.

Via Appia
viel hat sie nicht zu bieten...



...fast schon so langweilig,...



...dass man sich über witzige Straßenmarkierungen...
  


  
...und Verkehrszeichen freut :)
   



hochwertige Plane für kommunale Werbekampagne: 270 Euro
einen fähigen Dolmetscher finden: unbezahlbar

Wir fahren mit Bus und Zug zurück zum Campingplatz und verlassen Rom am frühen Nachmittag in Richtung Norden.
Wir beschließen, uns für den letzten Abend noch ein Bett im Warmen und Trockenen zu leisten und finden in Padua ein erschwingliches Zimmer in einem IBIS-Hotel. Das Zimmer ist nett und einladend, das Bett mehr als verlockend, aber lange gönnen wir uns den Luxus nicht, weil wir noch weiter nach Venedig fahren um schon einen ersten Eindruck der Stadt und im besten Fall auch noch ein paar tolle Nachtaufnahmen zu kriegen.

Den Schock über die horrenden Parkgebühren erstmal verdaut, gibt's in einem sehr einfachen Restaurant noch Pizza und Nudeln für 35 Euro.Welche Rolle der kleine kläffende Hund in der Küche und auf der Arbeitsfläche gespielt hat bleibt unklar, wichtig ist nur, dass er seine Haare zumindest nicht in unserem Essen verloren hat... :)
Danach drehen wir noch eine Runde durch die Stadt zur Piazza San Marco und der Rialto-Brücke.
Das Auto steht glücklicherweise unversperrt mit Schlüssel sichtbar auf dem Sitz (so die Vorgaben des etwas dubiosen Parkhauses?!) auch noch da.
Ich brauche wohl nicht weiter erwähnen, dass die Nacht in einem richtigen Bett, mit bequemer Matratze und Temperaturen deutlich über 0°C, einfach himmlisch war... :)

Montag, 2. Januar 2012

Kultur, Kolosseum und Kirche in Rom

Kolosseum
So, heute wollen wir nochmal einen neuen Versuch starten und die Sehenswürdigkeiten besuchen, die uns in den ersten Tagen zu voll oder stark besucht waren. Um den Menschenmassen zuvor zu kommen, machen wir uns schon recht früh auf den Weg zum Kolosseum. Es ist dann tatsächlich nicht viel los, was aber wahrscheinlich weniger an der Uhrzeit liegt, als vielmehr an der Tatsache, dass wir heute wirklich schlechtes Wetter haben und das Bikini-Thermometer morgens ganz deutlich nicht nur Frost, sondern auch Regen angesagt hat. Mit Schirmen und Audioguide bewaffnet, geht es auf in den kulturellen Nahkampf im Kolosseum.











mit Schrim, Charme und ohne Melone :)

Eigentlich ganz spannend und interessant, leider verdirbt uns der Dauerregen schon ein bisschen die Laune und so machen wir uns zügig auf zum Palatin, einem der 7 Hügel Roms, auf dem sich auch das Forum Romanum, die wohl bedeutsamste Ausgrabungsstätte und damit Relikt antiker römischer Zeiten befindet.
Für geschichtlich Versierte und Interessierte sicherlich ein Highlight, für mich und meine inzwischen schon sehr schmerzenden Beine mehr (und das im wahrsten Sinne) "ruinöse" Qual...

Die Gärten des Palatin
 


Blick vom Palatin auf's Forum Romanum




                                                                                                                              

Forum Romanum
-antike Überreste mitten in der Stadt

 
der personalisierte Geschichts- und
Kulturkoller :)

Nachdem wir in dem unübersichtlichen Gelände dann auch endlich einen Ausgang finden, kann nur noch Essen die Stimmung retten. Das anti-Frust-Panini, gefolgt von anti-Frust-Tramezzini und einem Eis (Zitat Steffen: "Das Eis ist jede seiner umgerechnet 11 Mark wert!" ^^) motivieren uns dann wieder zu neuen Abenteuern.

Deshalb fahren wir heute nochmal zum Petersdom und hoffen auch dort auf weniger großen Besucherandrang.



Wir passieren die strengen Sicherheitskontrollen (Taschen werden auf Röntgenbändern akribisch gescannt, keiner kommt am Metalldetektor vorbei... - angesichts dieser Standards können sich etliche süd- und osteuropäische Flughäfen mal eine Scheibe von abschneiden) und kommen dann recht zügig und sogar kostenlos ins Heiligste der katholischen Kirche. Wie zu erwarten war, muss der Petersdom sich auch innen nicht verstecken, Prunk und Gold soweit das Auge reicht, aber es ist und bleibt eine Kirche und damit nicht so sonderlich interessant für unseren Geschmack...

einer der vielen Seitenarme





Grab von Johannes Paul II
Erneut anstehen müssen und 512 Stufen ohne Lift hinter (bzw. unter) uns bringen wollen wir unseren Beinen nicht mehr zumuten, weshalb wir uns die Besichtigung der Kuppel sparen. Das trübe Wetter macht ohnehin nicht allzu viel her, und die Aussicht, von oben dann keine Aussicht über die Stadt zu haben, bremst dann jegliche Motivation.




Ein bisschen enttäuschend allerdings, dass man zwar in den Petersdom problemlos kommt, der eigentliche Vatikan an sich aber sehr im Verborgenen bleibt und von nicht-Staatsbürgern scheinbar auch nicht besucht werden darf... so bleiben dann die Briefmarken und Postkarten aus der Touri-Vatikan-Post das einzige Souvenir.    








Weil zu einem runden, gelungenen Tag immer auch ein bisschen Shopping gehört, schlendern wir abends noch die Via del Corso, Roms Einkaufsmeile, entlang und gönnen uns ein paar Kleinigkeiten :)


zum Essen viel zu schade...
originelles Krokobrot

italienisches Flair auf der Via del Corso

Sonntag, 1. Januar 2012

Start ins neue Jahr in Rom

Uffz! Nicht, dass wir bis in die Puppen durchgefeiert hätten, aber allzu erholsam sind die Nächte im Zelt nicht, deshalb wachen wir huete auch ziemlich gerädert und matschig auf...

Bikini-Thermometer sagt 'Frost'
Auch der Blick auf das Bikini-Thermometer (in der ersten Nacht versehentlich auf dem Autodach vergessen, entpuppt es sich schnell als durchaus nützliche Wetterstation) verheißt nichts Gutes.








Das graue Wetter lädt nicht wirklich zu Eile und großen Unternehmungen ein und wir beschließen, es heute mal ruhiger angehen zu lassen und fahren zuerst in den Stadtpark der Villa Borghese. 


Katerstimmung heute nicht nur bei uns...





...da kann man schonmal den Kopf hängen lassen ;)


auch die Boote wirken verlassen




und liegen einsam im Wasser


Wir schlendern ganz entspannt quer durch das weitläufige Grün und fahren anschließend noch zur Pyramide, dem Grabmal von Caius Cestius. Inzwischen ist das antike Gebilde komplett in eine Stadtmauer integriert, was dem Ganzen einen sonderbaren aber wirklich interessanten Eindruck verleiht.



ein Hauch Ägypten mitten in Rom, die Pyramide


















wenig aufregend...
Von dort sind es nur noch wenige U-Bahn Stationen nach EUR, dem mordernen Stadtviertel im Süden Roms, das Mussolini in der Zeit des Faschismus aufziehen hat lassen. Damals noch zum Zwecke der Weltaustellung 1942 ist das Viertel heute zu einem mordernen Wohngebiet mutiert. Vom Autor unseres Reiseführers hoch gelobt suchen wir die einmalige und beklemmende Stimmung, die uns dort erwartet, aber das einzig Bedrückende ist eigentlich nur, dass weder die Bar, noch eine angeblich außergewöhnlich gute Eisdiele geöffnet hat. Wir spazieren durch das Viertel, stellen aber bald fest, dass es außer vielen Tankstellen, Unmengen toter Vögel (hier wiederum kommt dann wirklich kurzzeitig ein flaues, bedrückendes Gefühl auf!) und hohen futuristischen Gebäuden, wirklich rein gar nichts Interessantes zu bieten hat und fahren gemütlich zurück zum Campingplatz.           

 
das Stadtviertel EUR

in Italien Martina heißen
macht wirklich Spaß :)