Montag, 31. Dezember 2012

Tag 4 Cavo-Nordkammrunde

Wie eigentlich jeden Morgen, nehmen wir uns vor, zeitig in die Tour einzusteigen, aber was wir auch immer machen, das Frühstück zieht sich und wir kommen auch heute nicht vor halb 11 in die Pedale... :)




hier ging's noch gut zu fahren...

Wir starten in Rio nell'Elba, wo es erstmal gemütlich ein Stück auf Asphalt nach oben, bis es ab dem GTE (Elbas Durchquerungsweitwanderweg) deutlich heftiger zur Sache geht. Teilweise knifflige, gut-fahrbare Stellen, teilweise bleibt uns aber bei den stellenweise sehr verblockten Passagen, in denen man schon zu Fuß Schwierigkeiten hat, nichts anderes übrig, als abzusteigen und zu schieben. Hier geht dann heute mal meinem Reifen regelrecht die Luft aus.


...hier und da mal den Steinen ausweichen...









...aber hier ging nicht nur meinem
Reifen die Luft aus... :)








Steffen flickt, ich assistiere und kurz drauf heißt es wieder Höhenmeter sammeln und aufwärts treten, um zu einem sehr flowigen Trail zu kommen, der uns an einem blutroten Eisensee und einem Steinbruch vorbeiführt. -> sehr beeindruckend!

(my) man at work... ;)



sensationell, sieht wirklich aus, wie eine riesige Blutlache, ist aber
(hoffentlich) nur ausgewaschenes Eisen

Die Sonne brennt ganz schön runter und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie qualvoll diese sandigen, feinschotterigen Passagen wohl im Sommer sein mögen. Nach dem Trail dann ein wirklicher Schock für mich: im fiesen Gepolter über die Steine habe ich wohl meine superduper Trinkflasche mit der an sich bombenfesten Magnethalterung verloren... *schnief*
Nicht verwunderlich, trotz Erdanziehung hat es mich heute ja auch zweimal aus dem Sattel über den Lenker gehebelt... :)
Wir checken nochmal die gemachten Fotos des Tages und stellen fest, dass die Flasche wohl schon recht früh, irgendwann zwischen GTE und meinem Platten, hops gegangen sein muss.


sehr nobel: Mitten im Gestrüpp am
nördlichsten Zipfel hat sich eine
Familie dieses Denkmal errichtet...

Mit dem Kopf nur noch halb bei der Tour (der andere trauert noch immer um die Flasche) geht es gegen Ende noch zu einem beeindruckenden Familiendenkmal am nördlichen Zipfel des Ausläufers der Insel.  
Der Rest verläuft dann entspannt zurück zum Auto.
Am Ende der Tour gehe ich ein Stück des GTE nochmal zu Fuß ab, aber von meiner geliebten Flasche keine Spur :'(















Fazit: 30,5 Km 730 Hm



Bevor das leckere Silvestermenü auf den Campingtisch kommt, fahren wir noch schnell in den Supermarkt nach Portoferraio. Glücklicherweise haben in Italien am 31.12. die Geschäfte teilsweise sogar bis 20:30 Uhr geöffnet, sodass wir keine Probleme haben, um 17:00 Uhr noch ein schönes, frisches Stück Rind von der Metzgertheke abzugreifen.


sehr lecker... Rinderstreifen auf Feldsalat

Steffen tischt zur Feier des Tages Rinderstreifen auf Feldsalat an Balsamico-Dressing auf. So kann das Jahr gut ausklingen :)

















Gegen 22:00 Uhr machen wir uns allmählich auf den Weg nach Portoferraio, um dort am Hafen einen guten Blick auf das Feuerwerk zu haben. Wir finden schnell einen Parkplatz und schlagen uns die restliche Zeit noch mit ein bisschen Lesen um die Ohren. Um halb 12 beschließen wir dann, uns ins Getümmel zu stürzen und gehen hinunter zum Hafen. Dort herrscht bereits reges Treiben, aber zu unserer Überraschung passiert Punkt Mitternacht so gut wie nichts. Ein paar Yachten feuern teure Notsignallampen in den Himmel, die Moby- und Toremar-Fähren im Hafen geben mit ihren Schiffshörnern alles und bringen die Organe durch das minutenlange Getute ordentlich zum Vibrieren und ganz selten gibt es die ein oder andere mickrige Rakete von Bürgern in der Ferne. Aus den Städten am gegenüberliegenden Ufer ist zwar mehr, aber auch nicht wirklich viel zu sehen. Wir trinken unseren kleinen Piccolo-Prosecco und machen uns um Viertel nach 12 wieder auf den Weg zum Auto. Dort angekommen hören wir plötzlich ein paar wirklich laute Donnerschläge und freuen uns zunächst noch, dass wir da nicht daneben gestanden sind. Als wir dann ein Stück außerhalb der Stadt zurückschauen, sehen wir ein wunderschönes professionelles Feuerwerk direkt am Hafen, wo wir vor ein paar Minuten selbst noch gestanden sind... :(
So ein Pech, aber das kann ja auch wirklich keiner ahnen, dass man auf Elba das neue Jahr erst 20 Minuten später zelebriert... Naja, zumindest aus der Ferne können wir den Anblick noch ein bisschen genießen :)


Das neue Jahr ist gerade erst eine Stunde alt,
aber wir sind schon hundemüde :)


Sonntag, 30. Dezember 2012

Tag 3 Elba's Wilder Westen

Für den heutigen Tag haben wir uns aus sportlicher Sicht ordentlich was vorgenommen, deshalb treibt es uns heute eher früh aus den Federn und nach einem schnellen Frühstück in den westlichen Teil der Insel nach Fetovaia. Dort angekommen und schnell startklar gemacht, werden unsere Ambitionen jäh ausgebremst, weil Steffen beim Aufsteigen gleich einen Platten im Hinterreifen entdeckt. Aber wir sind ja bestens ausgestattet, so ist das Malheur flugs beseitigt und wir starten doch noch einigermaßen zeitig.

die ersten 25 Km geht's erstmal mit
toller Sicht an der Küste entlang
Die Runde führt uns zunächst etliche Kilometer (gegen Ende dann schon fast zu lang) mit nur mäßigen Steigungen an der gesamten Westküste der Insel entlang. Die Ausblicke hier sind dafür umso schöner, das macht den ein oder anderen zähen Kilometer auf Asphalt dann unter'm Strich wieder wett. Als wir dann später zum trailigeren Teil der Tour kommen, müssen wir die Räder erst ein Stück über einen sehr steilen und heftig verblockten Wanderweg schieben, bzw. tragen. Es folgt eine flotte Abfahrt durch sandige, ausgewaschene Trails, die später dann wieder etwas felsiger und für uns abschnittsweise wieder unfahrbar wird.
Nichts desto trotz eine tolle Umgebung, die tatsächlich ein bisschen an den wilden Westen Amerikas erinnert und eine ganz andere Seite von Elba zeigt.


außen Sand, innen eine enge Rinne...






...da muss man dann auch mal schieben :)


ansonsten eine sehr schöne Tour!

Belohnungsradler im Sand
Zurück am Auto sind wir dann auch wirklich geschafft und gönnen uns noch einen kleinen (und mehr als verdienten!) Bananabread-Radler-Sundowner am schönen Fetovaia-Strand.
sehr wichtig beim Sport,
der Cool-Down-Prozess!
















Fazit: 41 Km, 1000 Hm




Zurück am Campingplatz gibt's standardmäßig ein paar Folgen "How I met your mother" und Tortelloni mit Schinken-Sahne-Sauce. 

Samstag, 29. Dezember 2012

Tag 2 Capoliveri Calamita-Runde

Nach einer ruhigeren Nacht fällt uns das Aufstehen heute schon deutlich leichter. Erneut strahlender Sonnenschein, keine Wolke am Himmel, 17°C  und mit leichtem Meeresrauschen im Hintergrund, vergisst man schnell dass der Kalender gerade den 29.12. anzeigt :)
Frühstück gibt's heute erst nach der Fahrt zum großen Supermarkt in Portoferraio, weil unser kleiner Ramschladen samstags scheinbar geschlossen bleibt.


unsere erste Trailabfahrt auf Elba
Von dort aus fahren wir nach Capoliveri, dem Startpunkt für unsere heutige Tour im natürlich angelegten Capoliveri-Bikepark. Der Anfang gestaltet sich recht schmerzhaft und mühsam, weil sich unsere Hintern offenbar von der Plackerei am Vortag noch nicht wirklich erholt haben. Aber irgendwann tritt auch bei diesem Schmerz der erträglich-machende Gewöhnungseffekt ein und die Runde, mit tollen Ausblicken fast immer an der Küste entlang, entpuppt sich als wirklich schön. Zwischendrin noch gespickt mit ein paar tollen, stellenweise holprigen, aber durchwegs fahrbaren Trails, ist das eine wirklich perfekte Kennenlerntour in der Capoliveri-Gegend.



schöne Aussicht vom Gipfel der Calamita















Fazit: 27 Km 500 Hm




auch die Elbanesen wissen, was gut ist...
bayerische Bierbraukunst
-im Winter leider geschlossen :( 
Anschließend machen wir nochmal Halt in Portoferraio, gehen die im Reiseführer empfohlene Spazierroute und kommen so an allen schönen Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten der Hafenstadt vorbei.





Die Hauptstadt Portoferraio








Leuchtturm und Festung

 

da könnte man glatt
neidisch werden,
ein Orangenbaum im
eigenen Garten


schöne Eckdaten für Ende Dezember... :)


am Hafen


















Sonnenuntergang am Campingplatz
Das Abendprogramm besteht dann wie gewöhnlich aus heiß duschen (dank jeder Menge Sonne und den 3 Solartanks gibt es immer warmes Wasser), Abendessen (Steffen kredenzt heute angebratene Maultaschen mit Zwiebeln) und noch ein paar Folgen "How I met your mother" auf dem Notebook. Das Notebook mitzunehmen war eine wirklich gute Idee für lange Winterabende, denn wenn die Sonne doch gegen 17:00 Uhr endgültig verschwunden ist, sind die Möglichkeiten an Entertainment im Bus bis zum Einschlafen doch eher überschaubar und eingeschränkt.


Freitag, 28. Dezember 2012

Tag 1 Lacona-S. Martino

Nach einer recht stürmisch-windigen Nacht im Hochdach schälen wir uns am Morgen etwas schwerfällig aus der Bettdecke.

Es ist zwar doch noch relativ frisch, aber der wolkenlose Himmel und die wärmenden Sonnenstrahlen machen dann doch schnell richtig Lust auf ein gemütliches Frühstück im Freien. Frisches Brot finden wir dann durch ein bisschen rum- und durchfragen bei den wenigen "Einheimischen" nach einem kurzen Fußmarsch im kleinsten und unscheinbarsten Laden des Ortes (ansonsten herrscht hier absolut tote Hose und mangels Touristensaison gibt es auf der gesamten Insel kaum offene Geschäfte).










Blick auf Portoferraio
Danach geht's los zu unserer ersten Tour. Wir starten am Campingplatz und fahren in Richtung Norden nach San Martino. Die Anstiege sind teilweise ganz schön steil, auch die Trails haben es stellenweise in sich, sodass wir auch mal schieben müssen, aber alles in allem eine schöne Runde. Die Napoleonvilla, eines der Wahrzeichen Elbas, ist allerdings so unspektakulär und uninteressant, dass wir dafür noch nicht mal die Kamera aus dem Rucksack holen wollen :)
Zurück geht's über die Hauptstadt Portoferraio und dann müssen wir nochmal ordentlich bergauf treten um nach Lacona zurückzukommen. Der letzte Anstieg will's nochmal so wirklich wissen und saugt uns alles aus den winterbedingt untrainierten Beinen und Sitzhöckern.




Elbas schroffe Küsten im Norden
































Fazit: 30 Km, 750 Hm




Strandspaziergang
Für den Sonnenuntergang gehen wir noch ein bisschen am nahezu menschenleeren Strand spazieren... Kaum vorstellbar, dass hier schon in 6 Monaten wieder reges Treiben herrschen und sich ein Liegestuhl mit Sonnenschirm an den nächsten reihen wird.








menschenleer...

... die Bucht von Lacona





grandioser Blick von unserem Campingplatz
Danach noch eine Dose Ravioli auf unserer Südhangterrasse und die Tourplanungen für die nächsten Tage.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Ankunft auf Elba

Gerade noch Geschenke ausgepackt und die Weihnachtsvöllereien noch nicht verdaut, geht es heute um 7:00 morgens schon los nach Elba in die Sonne zum Mountainbiken.

Fährfahrt von Piombino nach Portoferraio
Fahrtechnisch läuft alles rund, ohne größere Staus, trotzdem ziehen sich die rund 800 Km bis zur Fähre in Piombino ganz schön. Glücklicherweise kommen wir dort auch gerade rechtzeitig an, dass wir sofort auf's Schiff können und nach einer Stunde Überfahrt mit Toremar schon um 17:30 Uhr am Campingplatz in Lacona unser Quartier für die kommenden Tage beziehen können.













Der Campingplatz (der vermutliche einzige, ganzjährig geöffnete Stellplatz auf Elba) entpuppt sich wirklich als Glücksgriff. Zwar wenige, dafür toll angelegte Standplätze am Südhang, der fast den kompletten Tag in der Sonne liegt, Meerblick und eine kostenlose, schnelle WLAN-Verbindung gibt's auch noch dazu :)
Nachdem wir soweit alles ein-, aus- und umgeräumt haben, gibts noch schnelle Nudeln mit Pesto und dann schnell eine Mütze Schlaf.