Sonntag, 30. Juni 2013

Tag 7: Narvik-Tromsø





die Nordlys, unsere Hurtigrute für heute... 
Absolutes Chaos im Hotel... Hunderte Gäste, alle zwischen dem 7. und 9. Stock einquartiert nur 1 kleiner funktionierender Aufzug, der maximal 4 Personen mit Gepäck transportieren kann (sofern er sich nicht anderes überlegt und nicht auch einfach mal streikt). Ähnlich unkoordiniert und hektisch verläuft dann auch das Frühstück. Allerdings bleibt im Laufe des Tages genügend Zeit wieder runterzukommen, einen großen Teil der Strecke legen wir heute an Bord eines Schiffs der Hurtigrute zurück. Wir fahren nach Finnsnes zum Ableger, von wo aus die Nordlys uns einige Stunden später nach Tromsø bringen wird. die gut 31/2 stündige Fahrt verbringen wir größtenteils am vorderen Aussichtsdeck und lassen die Küstenlandschaft rechts und links an uns vorbei ziehen.

Blick auf Tromsø und
schneebedeckte Gipfel im Eismeer



schon von Weitem zu sehen, die Eismeerkathedrale











In Tromsø, dem Tor zum Eismeer, werden wir dann wieder von unserem Bus abgeholt und zunächst geht es auf Stadtrundfahrt mit der sächselnden Sonja (sorgt für anfängliches Geschmunzel im streng bayerisch-österreichischen Bus ^^) und wir kriegen einige nette und interessante Infos zur Stadt.

Øl=Bier... :)












Eismeerkathedrale

Am Ende steht noch Tromsøs Wahrzeichen, die Eismeerkathedrale, auf dem Programm.
Naja, ich muss sagen, die umgerechnet knapp 6€ hätte man sicher auch besser investieren können (in Norwegen z.B. in eine Kugel Eis, oder 3 Postkarten -ohne Briefmarken, versteht sich...).
Recht unspektakulär von außen und noch weniger aufregend von innen. Vermutlich ist die Kathedrale bunt beleuchtet im Winter deutlich imposanter.


Eismeerkathedrale
von innen












Später im Hotel lassen wir den Tag bei einem Bad im heißen Whirlpool auf der Dachterrasse im 5. Stock entspannt ausklingen.

Blick auf den kleinen Hafen vom
Whirlpool auf der Dachterrasse

Samstag, 29. Juni 2013

Tag 6: Svolvær-Narvik


 Einfach traumhaft,
die Gegend der Lofoten...
Zu unserer Lofoten-Rundtour starten wir heute ganz gemütlich und entspannt in den sonnigen Tag. Es geht in Richtung südliche Lofoten vorbei an Fjorden, zahlreichen Seen, Bergen und wunderschönen Landschaften.



nicht umsonst ein sehr begehrtes Reiseziel in Norwegen














Henningsvær



riecht man meilenweit gegen den Wind: Stockfisch










Im kleinen Örtchen Henningsvær machen wir dann Bekanntschaft mit einer wahren Delikatesse, dem Stockfisch. Diesen genießt man am besten nur optisch und aus der Ferne. Seine monatelange Reife- und Trocknungszeit hinterlässt deutlich riechbare Spuren. Glücklicherweise sind die meisten der Trockengestelle schon abgeerntet und es finden sich nur noch vereinzelt ein paar Fische auf der Leine...


Henningsvær
Henningsvær

















türkis-blaues Wasser und feinster Sand...
Anschließend gibt es einen kurzen Badestopp am traumhaft-weißen Sandstrand... Karibik-Feeling pur, nur das Wasser könnte rund 15°C wärmer sein... :) Aber schwere Beine sind nach dieser Kneipp-Kur erstmal passé.




leider ganz schön kalt... :) 














2407 Km bis zum Nordpol,
2089 Km nach Hamburg,
709 Km zum Nordkap...
Entscheidung gefallen,
wir fahren zum Nordkap :)

Zur Übernachtung geht es heute noch weiter nach Narvik, einem kleinen Örtchen, früher Kriegsschauplatz und wichtige Erzproduktionsstätte, heute eher mittelschön, aber dennoch ein Touristenmagnet. Leider hat die "Fjellheisen", die Seilbahn zum Hausberg Narvikfjellet in diesem Sommer ihren Betrieb nachts eingestellt. Schade, denn von dort oben hätte sich die Mitternachtssonne noch einmal perfekt beobachten und genießen lassen können, aber unser Hotel bietet mit einer OpenAir-Bar im 16. Stock auch sehr schöne Ausblicke.

Freitag, 28. Juni 2013

Tag 5: Sandnessjøen-Svolvær


Saltfjell
Neuer Tag, neues Glück, aber es geht noch früher los... Über das Saltfjell erreichen wir nach langer Fahrt (kann man aber mit einem ausgedehnten Schläfchen bestens kompensieren) den 66,3. Breitengrad und überqueren damit den nördlichen Polarkreis.




Polarkreisdenkmal



Am Polarkreiszentrum wird der Grenzübertritt zwischen Touri-Souvenir-Zentrum und hunderten liebevoll angerichteten Steinmännchen (natürlich setzen wir unsere auch dazu, bringt schließlich Glück und steht für eine baldige Rückkehr zum Polarkreis und das wäre so verkehrt nicht) stilvoll mit einem Gläschen Sekt begossen. Ab hier ist es jetzt amtlich: die Sonne bleibt von Mai bis August täglich 24 Stunden vollkommen sichtbar.



unzählige Steinmännchen...

...und Steinnamen säumen hier die Wiesen...






...da dürfen unsere (auf dem vorderen Stein)
natürlich nicht fehlen... :)























Elche haben wir leider
nicht mehr gesehen






dafür herrliche Landschaft entlang der Küste
Weiter geht es nach Norden, immer entlang der Küstenstraße, durch herrliche Landschaften. Wir passieren den Berg Krakmotinden, Wahrzeichen der Gegend und sehr beliebtes Postkarten- und Kalendermotiv in Norwegen.




beliebtes Postkartenmotiv, der Krakmotinden

Sagelva
Viel schöner und beeindruckender dagegen, ist die schluchtartige Gegend um Sagelva mit ihren Felszeichnungen, den Helleristninger, den kostbaren Überbleibseln aus der Steinzeit. 




Felszeichnungen








Sagelva

Gegen Abend nehmen wir die Fähre nach Svolvær, einem der Hauptorte der Lofoten. Die bergige Hügelkette der Lofoten (rund 150km lang) an der Westküste Norwegens gilt als einer der ältestens Flecken der Erde mit einer Geschichte von mehr als 3 Millionen Jahren.

Bergkette der Lofoten

Unwetterwalze :)
Glücklicherweise sind Svolvær und unser heutiges Hotel deutlich neuer und so haben wir beim Abendessen einen tollen Blick auf's Wasser und die gerade in den Hafen einlaufende Hurtigrute.
Beim abendlichen Spaziergang werden wir dann von einer kleinen Unwetter-front buchstäblich überrollt. Der kilometerlangen, dunklelgrauen Wolkenwurst kann man regelrecht zusehen, wie sie sich sekündlich mehr und mehr über uns schiebt und augenblicklich Sturm und Regenschauer einsetzen. So schnell, wie sie gekommen ist, zieht sie dann auch wieder vorbei und so bleibt glücklicherweise nur etwas Nieselregen zurück und wir kommen halbwegs trocken ins Hotel zurück.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Tag 4: Trondheim-Sandnessjøen

Küstenimpression
Müüüüüde!!! Fast schon kriminell früh geht es heute los von Trondheim in Richtung Küste zum Inselhüpfen auf Helgeland. Da sich die Fähren nicht nach uns richten und wir einen straffen Zeitplan haben, müssen wir eben umso früher los -aber wenigstens ist es schon hell.







erstes Tageshighlight: die Elchkuh

Auf dem Weg nach Brønnøysund treffen wir dann auf offener Straße auf unseren ersten Elch -aufgrund des fehlenden Geweihs vielmehr eine Elchin- aufregend und spektakulär ist es aber trotzdem, nicht zuletzt, weil im Bus die Regelung gilt, dass der Elchentdecker eine Flasche Sekt sein Eigen nennen darf... :) Vorbildlich posiert die Elchdame so lange, bis auch wirklich der Letzte sein gewünschtes Foto hat, bevor sie sich gemächlich wieder zurück in den Wald verzieht.



noch sooooo weit bis zum Nordkap :)
Wir fahren weiter zum Hafen von Brønnøysund, genehmigen uns ein nicht ganz kostengünstiges Eis aus dem Supermarkt für umgerechnet 4€, bzw. 3,50€ und setzen dann über mehrere kleine Inseln zunächst nach Tjøtta und schließlich nach Sandnessjøen über.

Brønnøysund
 

immer wieder putzig,
die Grasfrisuren-Häuschen

Hafen von Tjøtta

Schon vom Boot aus zeigen sich die 'syv søstre', die sieben Schwestern, eine kleine Gebirgskette der Lofoten in voller Pracht und an Land dürfen wir sie nochmal aus der Nähe bestaunen. Ein Anblick der vielen Touristen der Lofoten vorenthalten bleibt, weil sich die Schwestern gern in ein dichtes Kleid aus Schleierwolken oder Nebel hüllen.

nur selten so traumhaft zu sehen, die 7 Schwestern











In Sandnessjøen lässt sich das Phänomen 'Mitternachtssonne' -obwohl wir noch ein gutes Stück südlich des nördlichen Polarkreises sind- sehr gut beobachten und so kommt es uns gerade recht, dass sich der Himmel rechtzeitig zum Abendessen komplett wolkenfrei zeigt und damit ungetrübte Sicht auf die Sonne freigibt. Da lohnt es sich dann schon mal den Wecker auf 0:00 Uhr zu stellen um solch einen Anblick genießen zu können... :)

exakt 0:00 Uhr und immer noch Sonne... :)

Mittwoch, 26. Juni 2013

Tag 3: Lillehammer-Trondheim


Stabkirche von Ringebu
Heute starten wir am Morgen entspannt -leider auch mit etwas Regen- los zur Stabkirche in Ringebu.








unendliche Weiten... 
Um die lange Weiterfahrt nach Trondheim durch's schöne Gudbransdal zu splitten, machen wir mittags ausgedehnt Pause am Dovrefjell, einer Anhöhe auf gut 1000m.ü.N.. Dass es sich hier um eine sehr moorige Sumpflandschaft handelt, merke ich schnell, als ich bereits wenige Meter neben dem Bus knöcheltief im Wasser stehe. Glücklicherweise haben wir den Regen kurz nach Ringebu schon hinter uns gelassen, sodass das Wasser "nur" von unten durch die Schuhe drückt :) Die restliche Gegend am Dovrefjell lässt sich aber auch bequem barfuß bewältigen...

...und herrliche Landschaft am Dovrefjell



Nidaros Dom
Mit nassen Schuhen und Socken geht's also nach der Pause weiter und wir erreichen gegen 16 Uhr Trondheim. Das Wahrzeichen Trondheims, der Nidaros-Dom, wird eingehend besichtigt und besprungen und danach bleibt noch genügend Zeit, die größtenteils durch studentisches Leben geprägte Stadt im Alleingang zu erkunden. Wir schlendern die quirligen Marktgassen entlang, hinunter zu den klassisch bunten Häuschen, die knietief im Wasser stehen und danach über die alte 'Gamle'brücke wieder zurück zum Bus.
fast wie in Venedig... -nur schöner :)
Leider liegt unser Hotel etwas außerhalb, deshalb können wir die lebhafte Stadt nicht mehr bei Nacht (so wirklich Nacht wird es hier ja ohnehin nicht...) erleben... -ist aber wahrscheinlich auch besser so, denn am nächsten Morgen heißt es um 5 Uhr wieder schon "raus aus den Federn..."

Dienstag, 25. Juni 2013

Tag 2: Oslo-Lillehammer


Einfahrt in den Oslo-Fjord
Mit immer noch defizitärem Schlafhaushalt geht es zeitig zum Frühstücksbuffet (ich spar mir weitere Ausführungen, aber es stand dem erstklassigem Abendessen in nichts nach...) um dann pünktlich zur Ankunft in Oslo auf dem Sonnendeck Position beziehen zu können. Es wurde im Vorfeld nicht zu viel versprochen; Unser 35 Meter breiter Hochseekoloss bahnt sich gezielt seinen Weg durch die kleinen, größtenteils bewohnten, Inselchen und Felsen, entlang des gut 100 Km langen schmalen Fjords, bevor wir im Hafen von Oslo bei traumhaftem Wetter anlegen.


Oslo-Fjord



Halbinsel Bygdøy im Oslo-Fjord















Königsschloss
Von hier geht es zunächst zu Fuß in die nähere Umgebung. Vorbei am Friedensnobelpreis-Museum, Rathaus, der Prachtmeile Karl Johansgate, zum Königsschloss und weiter zur Festung Akershus. Zurück am Bus, geht es dann mit Celina, unserer knuffigen kurzzeit-Reiseleiterin zur Oper und zum Vigeland-Skulpturen-Park. Letzter ist wirklich sehr beeindruckend.
Friedensnobelpreismuseum











sehr gelungen
-Vigelands Trotzkopf
Gustav Vigeland stellt mit Hilfe unzähliger nackter Figuren (sein Ziel, die Personen zeitlos darzustellen) in unterschiedlichen Posen immer wieder das Thema 'Kreislauf des Lebens von der Geburt bis zum Tod' dar und das auf eine wirklich ansprechende und nicht abgedrehte Art und Weise. Natürlich ließen sich hier Unmengen tiefenpsychologische Rückschlüsse auf sein Inneres und angebliche Neurosen stellen, aber der schöne, weitläufige Park ist auch zum bloßen Durchlaufen, Entspannen und Abschalten bestens geeignet.



Am Ausgang des Parks wartet mit dem Monolith -einer 14m hohen Säule, die aus 121 in sich verschlungenen Körpern besteht- das Meisterwerk Vigelands.

der Monolith


Opernhaus
Das moderne 'Barcode-Viertel', weil es mit seinen abwechselnd
weiß-schwarzen Gebäuden an einen Barcode erinnert... 

Hätt ich gewusst, wie toll
das aussieht, wär ich in die
Polarforschung gegangen ;) 
Wikingerboot
Wir fahren weiter zur Bygdøy-Halbinsel und besuchen das Wikinger- (beherbergt Jahrhunderte alte, bestens erhaltene Wikingerschiffe und andere Fundstücke) und das Fram-Museum. Das Fram-Museum zeigt das gleichnamige Expeditionsschiff, das Polarforscher Fridtjof Nansen im späten 19. Jahrhundert in Arktis gebracht hat und gibt interessante Hintergrundinformationen zur Zeit der Polarexpeditionen. In einer Kühlkammer, die auf -10°C runtergkühlt ist, kommt auf wackeligen Holzbalken-Konstruktionen und pfeifendem Wind richtig stürmisches Hochsee-Feeling auf...
-eingefrorene Eisbären und Packeismumien inklusive... :)


die Fram
gruslig: der täuschend
echte Eisbär im Frostraum














Holmenkollen-Sprungschanze
Anschließend geht es zum Holmenkollen, DER Sprungschanze Norwegens. Nett, das mal gesehen zu haben, allerdings ist der Ausblick über Oslo und den Fjord von hier oben dann doch besser, als die Schanze selbst. Auf unserer Weiterfahrt ins rund 150 Km entfernte Lillehammer erfahren wir noch allerhand Interessantes über Land und Leute. Die Strecke zieht sich ganz schön, aber wenigstens entschädigt die Landschaft entlang des Mjösa-Sees (gut 100Km lang!) für die zähe Fahrt.
Nebenbei bemerkt, ist es jetzt 17:30 Uhr und die Sonne steht so hoch, wie bei uns zur Mittagszeit!

In Lillehammer machen wir dann nochmal einen Abstecher zur Olympiasprungschanze von 1994. Die 954 Stufen bis hinauf zum Schanzentisch wollen hart erarbeitet werden, aber der Ausblick ist wirklich grandios. (Es ist inzwischen 20:30 Uhr und immer noch keine Spur von Dämmerung...)


Ausblick von der Olympiaschanze in Lillehammer
typisch skandinavisch:
Häuschen mit Grasdächern...




Super Recycling-Idee für alte Ski :)


















Schließlich geht es weiter zum wohlverdienten Abendessen ins Hotel. Gegen halb 12 liegen wir endlich im Bett und die spärlichen Vorhänge können das helle (Tages)Licht nur halbwegs abschirmen... Das kann ja im wahrsten Sinne des Wortes noch heiter werden... :)