Engelsburg |
Von dort verlassen wir quasi nach nur wenigen Minuten italienisches Territorium und betreten vatikanischen Boden.
Schon von weitem sieht man die mächtige Kuppel des Petersdoms und erstmalig erschließen sich hier Sinn und Zweck meiner jährlichen Kirchensteuerabgaben... :)
Wir verschieben auch hier den Besuch des Doms und hoffen auf einen Tag mit deutlich weniger Besucheransturm.
Petersdom |
inzwischen kein so heiß begehrter Job mehr: Schweizer Gardist |
Markt auf dem Campo dei Fiori |
dolce far niente... :) |
Weiter geht's zum optischen Gegenpart des Campo dei Fiori, der Piazza Navona. Dort erleben wir dann eher quietschbunte, quirlige Jahrmarktstimmung :)
kitschig, |
kunterbunt, |
und zuckersüß auf der Piazza Navona |
Nach dieser staubtrockenen, zuckrigen Doughnut-Auszog'nen braucht der Magen erstmal was Neutrales, wir folgen dem Geheimtipp und machen halt im Kaffeehaus mit dem wohl stärksten Kaffee Europas. So ganz geheim, scheint das dann aber doch nicht zu sein und so reihen wir uns ein, in die Menge der Verrückten, die auch einmal drin gewesen sein wollen :)
In ist, wer drin ist... der nicht mehr ganz so geheime Geheimtipp... :) |
der Kaffeekenner und -liebhaber ist begeistert! |
Steffen ist begeistert, ich schmecke einfach nur bitter. Bitter kurz bevor er die Zunge berührt, bitter währenddessen und bitter auch noch lang danach, aber ok, wir waren drin... :)
Frisch gestärkt und putzmunter wandern wir weiter auf Illuminaten-Pfaden zum Pantheon. Glücklicherweise scheint auch heute wieder die Sonne und es ist noch hell genug, sodass wir einen tollen Blick im Inneren der nach oben offenen und dadurch sonnengefluteten Halle haben.
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Das Pantheon |
Altarbereich |
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Die große Öffnung sorgt für jede Menge Licht im Inneren |
Wo Licht reinfällt, fällt logischerweise auch Regen... Schon in der Antike kannte man Wasserablauflöcher im Boden :) |
Nach so viel Ernsthaftigkeit und Geschichtsunterricht brauchen wir mal wieder ein bisschen Spaß und Abwechslung, die der Autor unseres Reiseführers auf den Treppen zum Kapitol hinauf verspricht. Laut Reiseführer gibt es 2 Möglichkeiten: die steile, wenig spektakuläre, dafür umso anstrengendere Treppe, oder die künstlerisch anmutende, von Michelangelo persönlich entworfene Treppe, die "die Hüfte förmlich in rhythmische Bewegungen zwingt..."
Selbstverständlich entscheiden wir uns für letztere und werden nicht enttäuscht... ;)
Variante 1: steile Stufen,
deutlich zu sehen: lädt mehr zur Rast, als zu beschwingtem Gehen ein...
Variante 2: lockere Stufenführung für einen geschmeidigen Aufstieg.
hier gut zu erkennen: die gute Laune und positive Stimmung des Begehers...
Zum Schluss dieser wirklich großen und abwechslungsreichen Runde, kann ich mich dann noch durchsetzen und wir gehen zum Bocca della Verità, dem Mund der Wahrheit, der all denen, die die Unwahrheit sprechen, die Hand abbeißt... :)
Die Asiaten scheinen ein recht wahrheitsliebendes Volk zu sein und so stehen wir in einer Schlange inmitten zig Asiaten, die es alle schier gar nicht mehr erwarten können, endlich ihre Hand in das Orakel zu stecken...
Nicht, dass ich viel zu befürchten hätte, aber etwas mulmig ist mir dann schon, dass ich auch noch ausgerechnet die gute rechte reinhalten muss... ;)
*puh* alles gut gegangen... |
...die Hände blieben dran :) |
Gegen 18:00 fahren wir wieder zurück zum Campingplatz, um noch genügend Zeit zu haben, unser dekadentes Silvestermenü (Nudeln mit feinem Pesto alla Genovese im Dialog mit selbst geschälten und entdarmten Garnelen) anzurichten.
der Maitre de Cuisine beim professionellen Schälen und Entdarmen... :) |
nicht so teuer, dafür umso leckerer: unser exklusives Silvester-Menü |
Ein paar Biere und/oder Aperol Spritz später geht's dann vor zur Campingplatz-Rezeption und wir sind schon gespannt, ob das mit dem kostenlosen Shuttlebus wirklich so funktionieren wird, wie angekündigt. Wir warten eine knappe halbe Stunde und so langsam haben sich auch jede Menge weitere Fahrgäste angesammelt, sodass wir (na gut, ich) schon ein bisschen Angst haben, mangels Platz, auf die nächste Fuhre warten zu müssen. Aber der Campingplatz beweist wirklich erstklassiges Organisationstalent und so kommen alle in den beiden großen (und schön warmen!!! ^^) Reisebussen unter und bequem fast unmittelbar an die Piazza del Popolo, dem In-Spot in Rom zu Silvester. Wir haben noch gut eine Stunde Zeit bis 0 Uhr und so kommen wir dann in einer peruanischen Polleria noch ganz gemütlich zu einem original peruanischen (trotz Import übrigens das billigste, dass wir im gesamten Urlaub gefunden haben!) Bier :)
Um halb 12 dann machen wir uns langsam auf den Weg zur Piazza, wo sich schon ordentlich Feier- und Böllerwütige versammelt haben und wir sichern uns ein schönes Plätzchen am Rande des Platzes auf einer ca 2m hohen Mauer. Perfekt um einen guten Überblick zu haben und doch nicht zu nah an der Böllerei... - das riesige Ambulanzzelt mit jeder Menge Helfern gibt uns dann doch irgendwie zu denken ;)
Der Italienier an sich gibt ja nicht allzu viel auf Pünktlichkeit, deshalb sind wir eigentlich auch nicht sonderlich überrascht, dass die magische 0-Uhr-Grenzen hier überhaupt nicht interessiert und schon Minuten vorher fröhlich geballert wird :)
Prost Neujahr! |
Während die Meute zu unseren Füßen irgendwann mit Sektflaschen und Bürostühlen um sich wirft, brennt unweit von uns ein Baum, interessiert hier aber auch niemanden :)
Wir trinken gemütlich unseren lecker-süßen Barcelona-Sekt im trendigen Champagner-Kühler-Mantel, der später noch zum Sitzkissen umfunktioniert wird, und mampfen stilecht Pringles aus der Rolle...
Silvester eben :)
Um 1:00 machen wir uns dann langsam auf den Weg zur Busabhol-Station und siehe da, auch bei der Rückfahrt läuft der Shuttleservice absolut perfekt und reibungslos.
Kein spektakulärer, aber doch schöner und gelungener Start in ein neues Jahr!
Willkommen 2012