Gut, dass ich mich für das best exotic Marigold Hotel entschieden habe und keinen nervenaufreibenden Horrorfilm aus der Board-Movie-Auswahl gewählt habe, sonst würde mein Puls vermutlich noch einige Tage in schwindelerregenden Höhen taumeln... aber der Reihe nach:
Nach Ewigkeiten beim Check In, die erste ernüchternde Nachricht; der Weiterflug von Abu Dhabi auf grund technischer Probleme nach Peking gecancelt, bzw. 24 Stunden verspätet :( Nach schier endlosen Versuchen, uns auf den nächsten Flug (dieser dann nur noch 8 Stunden später, als unser planmäßiger), gelingt es kurz vor Ende der Boarding Zeit doch noch, uns umzubuchen und wir sitzen zumindest schon mal im Flieger nach Abu Dhabi- aufgrund des sehr spärlichen Frühstücks schon leicht hungrig! (ob unser Gepäck es so kurzfristig auch noch mit geschafft hat, werden wir uns überraschen lassen müssen) Dann, endlich die verhassten Startturbulenzen überstanden, bemerke ich, dass das Flugzeug anfängt zu sinken. Steffen versucht zu beschwichtigen, dass wir ja noch lang nicht da sein können, aber ich rieche den Braten bereits... Da dröhnt es auch schon erst auf arabisch, danach in kaum besser verständlichem englisch durch die Kabine, dass wir einen medizinischen Notfall an Board haben, und dringend ein Arzt gesucht wird. Wir machen noch Späßchen, dass Steffen sich als Dr. Jungermann vorstellen soll, um das ganze als Bagatelle abzutun, dass wir nur nicht noch mehr unplanmäßige Zeit verlieren, aber ein "richtiger" Arzt kommt uns doch zuvor.
Fazit: 1. Versuch einer Notlandung in Bukarest, wenig später zieht die Maschine doch wieder nach oben, wir landen aufgrund fehlender medizinischer Möglichkeiten (ob es wirklich am medizinischen Know How liegt, oder doch eher am fehlenden muslimischen Krankenhaus, wissen wir nicht, wobei ich auch sagen muss, wenn, würde ich lieber in Istanbul, als in Bukarest in medizinischer Behandlung sein).
Dann, endlich türkischen Boden unter den Reifen, wird es nach anfänglicher Ruhe und Ordnung plötzlich hektisch und die kleine Patientin wird mit einem augenscheinlich frischen Luftröhrenschnitt auf den Armen eines deutschen Arztes (zumindest trägt er eine NOTARZT-Jacke) ins Freie gebracht.
Dann dauert es mal wieder... Die Maschine muss neu betankt werden und die Koffer der Famile unter rund 400 Gepäckstücken gesucht und entladen werden... Eigentlich war das Motto des gesamten Tages "warten"... Warten am Flughafenschalter, warten auf die Umbuchung, (vergebliches) Warten auf Essen, das nämlich wäre gleich serviert worden, musste aber durch die Notlandung vernichtet werden... und jetzt warten wir auf den Weiterflug.
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so lässt sich eine Notlandung aushalten; Roomservice im Crown Plaza |
Satt und mit ein bisschen Heimatgefühlen durch Wetten dass... im Fernsehen, bringen wir es immerhin auf 2 1/2 Stunden Schlaf, bevor wir wieder zum Flughafen gekarrt werden.
Dieser Flug verläuft dann auch recht problemlos, unser Gepäck hat es ebenfalls nach Peking geschafft und die Fahrt mit dem Airport Express gestaltet sich auch wenig spektakulär.
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Blick auf den Himalaya vom Flugzeugfenster aus; das war dem Piloten sogar eine Durchsage wert... :) |
Bloß am Dogzhimen, der Endstation des Airport Express, geben wir dann sämtlichen Warnungen nach und lassen uns von einem Taxifahrer zum (vermutlich völlig überteuerten) Festpreis ins Hotel fahren. Immerhin findet er es und wir staunen nicht schlecht, dass wir eigentlich inmitten eines Sportinternats untergebracht sind. Talentschmiede China eben... hier werden anscheinend schon die Kleinsten, noch bevor sie welches haben, zu Talenten gemacht... :)
Wie im Reiseführer beschrieben, ist das wirklich ein sehr abendtaugliches Stadtviertel . Eine Bar neben der anderen und in jeder geben selbsternannte Musiker ihre Stücke lautstark zum Besten. Und die, die es nicht ins Innere eines Clubs geschafft haben, stehen mit Verlängerungskabel, Verstärker und i-Phone im Freien und warten auf Fans, oder darauf entdeckt zu werden... :)
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Hoffen auf den großen Durchbruch, oder einfach nur auf Zuhörer... :) |
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die Amüsiermeile am Houhaisee |
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sehr lecker: Tsingtao-Bier |
Auf dem Dach einer kleinen Bar mit schönem Blick über den See genießen wir unser erstes Tsingtao-Bier, merken aber auch gleich, dass die Verständigungsprobleme über ein Tsingtao hinaus größer sind als gedacht... Unsere bestellten Frühlingsröllchen finden den Weg zu unserem Tisch nicht und so gibt es eben nur Bier als Abendessen... - nicht so tragisch, schließlich sind wir ja Bayern :)
Wir schlendern weiter über die hinteren Seen gemütlich zum Hotel zurück und sind schon gespannt, was Peking wohl bei Tageslicht zu bieten hat...
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