Dienstag, 16. Oktober 2012

Songpan

Brrrr, bitterkalt ist es hier...
Zum Frühstück erwarten uns ähnliche Köstlichkeiten wie schon am Vorabend in Form von geschmacksneutralen Teigbrocken, Reissuppe, Sojamilch und warmem, gekochtem Kohl...
Wir halten uns dezent zurück und vertreiben uns die Zeit bis zur Abfahrt nach Songpan nochmal mit einem kleinen Nickerchen...
Die Fahrt (~60 km) verläuft gewohnt langsam (die Tachonadel schwankt auf den einwandfreien und kaum frequentierten Straßen zwischen 16 und sagenhaften 35 km/h), aber irgendwann erreicht man auch so das Ziel.
Chuanzhusizhen Tempel

Wir machen kurz Zwischenstopp in einem wirklich schönen tibetischen Tempel in Chuanzhusizhen und lassen uns dort zum Kauf einer tibetischen Gebetsfahne für 100 ¥ (~13 €) überreden, die wir dann feierlich selbst anwickeln dürfen. Eine nette Aktion und für satte 100 ¥ ist uns jetzt hoffentlich einiges an Glück sicher -kann auf so einer Reise und darüber hinaus ja nie schaden... :)










jeder darf ein paar mal wickeln... 
...bis die 10 m lange Fahne richtig
festgesteckt ist.


et voila! :)


beten
(für einen neuen Guide...^^)















Wir fahren weiter nach Songpan County und checken in unserem Hotel ein. Ein riesiger Betonklotz inmitten der kleinen, beschaulichen Stadt und das fünfte Zimmer, das wir an der Rezeption zugewiesen kriegen, ist dann auch hergerichet und bezugsfertig...
diese Chinesen.... ;)


kitschige Ausstellung diverser Plastikwaffen auf der
Stadtmauer
Unser kultureller Höhepunkt heute ist, dass Jake uns die 10 m Fußmarsch zur Stadtmauer begleitet und erklärt, diese könnten wir jetzt besichtigen, er würde nur unweit von hier entfernt wohnen und deshalb nach Hause fahren. Gesagt, getan, weg ist er...
Hm, wir haben es jetzt 12 Uhr; keine schlechten Arbeitszeiten, wenn man bedenkt, dass wir uns erst um 10 Uhr getroffen haben, er die 90 minütige Fahrt über geschlafen hat und jetzt sozusagen Feierabend macht...
Wir schlendern über die langweilige und kitschig gestaltete Mauer und kommen glücklicherweise auf dem Rückweg noch durch einen schönen Teil der Innenstadt mit vielen bunten Lädchen und deren größtenteils sinnloser Auslage.


sollten wir mal heiraten, wäre dieser Brautshop
sicher unsere 1.Wahl... :)




 











... und sollte einen die Gier nach Yak-Hoden und -Penissen überkommen,
hier wäre Gelegenheit... ;)

Wir finden einen Supermarkt mit haltbaren Dove-Schokoriegeln und damit sind unsere Gemüter dann vorübergehend befriedigt :)
Den Nachmittag versuchen wir bis zum Abendessen mit lesen, dösen und Sudoku-Rätseln totzuschlagen. Duschen ist leider keine Alternative, warmes Wasser (wenn überhaupt) gibt es erst ab 19:30.
Beim Abendessen dann um 19:15 machen wir uns wohl ein bisschen unbeliebt, scheinbar sind wir für chinesisches Abendessen deutlich zu spät dran und mit Abstand die letzten Gäste im Restaurant. Vermutlich haben wir es den nicht vorhandenen Englischkenntnissen zu verdanken, dass das Personal nach einiger Diskussion lieber die Küche nochmal mobilisiert, als uns vor die Tür zu setzen... :)
Entgegen der Befürchtung, jetzt nur noch wenig und schlechtes Essen zu kriegen, wird uns ordentlich Leckeres aufgetischt. Hier probieren wir auch zum ersten Mal den in der Region typischen Buchweizen-Tee.

Danach schlendern wir auf ein Neues durch die Stadt und halten ein paar schöne Momente bei Nacht fotografisch fest. 


Prinzessin Wencheng und König Songtsän,
die Stadtpatrone von Songpan

von unserem Hotelzimmer haben wir
einen tollen Blick auf die Stadtmauer














Eine ganz nette kleine Stadt, allerdings wäre ein Tag völlig ausreichend gewesen. Warum die chinesische Agentur spontan unseren Plan umgeworfen hat und uns statt einem zweiten Tag in Jiuzhaigou, hier 2 volle Tage einbucht, ist uns wirklich schleierhaft...

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